Bei strahlendem Sonnenschein konnte am Dreifaltigkeitssonntag, 4. Juni 2023, das Hörster Pfarrheim im Rahmen des Pfarrfestes nach einer gelungen Renovierung einweiht werden. Pfarrer Wulf feierte zuvor in der Pfarrkirche das Sonntagshochamt, das vom Familienmesskreis mitgestaltet worden ist. Anschließend segnete Wulf die frisch renovierten Gemeinderäume. Er dankte den Verantwortlichen vor Ort für das Engagement und freute sich über das gelungene Ergebnis. Seitens der Hauptamtlichen sei man dankbar für die selbständige und lebendige Gemeindearbeit in der Pfarrei Hörste.
Michael Streit, geschäftsführender Vorsitzender des Kirchenvorstandes, dankte allen an der Renovierung Beteiligten und ging auf die Gebäudegeschichte und die Neuerungen der Renovierung ein.
Als Schule für das Kirchspiel Hörste wurde der Fachwerkbau im Jahre 1821 unter Pastor Schlüter, Lehrer Eben und Vorsteher Nacke errichtet. Ende des 19. Jahrhunderts war das Gebäude für den Schulbetrieb nicht mehr geeignet und man errichtet an der Hauptstraße eine neue Schule. Heute befinden sich darin u. a. das LVM-Versicherungsbüro und mehrere Wohnungen. Die frühere Kirchspielschule diente nun als Küsterhaus.
Unter Pfarrer Franz Lewe wurde im nördlichen Teil des Fachwerkhauses und durch Anbau neuer Räume das Pfarrheim geschaffen, welches den alten Pfarrsaal an der früheren Vikarie an der Schleusenstraße (heute Haus Droste) ersetzte. 1976 konnte man die Einweihung des neuen Pfarrheims – direkt neben der Kirche – feiern.
Im Winter des Jahres 2000 war das Flachdach auf dem Anbau undicht geworden. Der Kirchenvorstand beschloss daraufhin eine umfassende Renovierung, die besonders den Ausbau des bis dahin ungenutzten Dachbodens zu Jugendräumen und die Nutzung des kompletten Gebäudes für Gemeindezwecke zum Ziel hatte. Heinz Kückmann hat sich als Architekt dieser Maßnahme für die Kirchengemeinde St. Martinus sehr verdient gemacht! Am 18. Mai 2003 konnte das erweiterte Pfarrheim im Rahmen der Feierlichkeiten zum 70. Geburtstag von Pfarrer Adolf Schöning seiner Bestimmung übergeben werden.
Ziemlich genau 20 Jahre später, versammelten sich nun die Gläubigen, um die renovierten Räume unter den Schutz des dreieinigen Gottes zu stellen.
Auslöser der jetzigen Renovierung war die notwendige Instandsetzung der denkmalgeschützten Fachwerkfassade, die mit Erneuerungen im Sockelbereich denkmalgerecht durchgeführt worden ist. Die Sanitäranlagen des Pfarrheims sind nach knapp 50 Jahren erneuert worden. Die Versammlungsräume haben einen neuen Fußboden, neue Beleuchtung und vor allem eine neue Möblierung erhalten. Im Anbau wurden die Fenster erneuert und eine größere Terrassentür eingebaut. Innen und außen hat das Gebäude einen neuen Anstrich erhalten, auch sind einige neue Türblätter eingehängt. Der Eingangsbereich wurde den Brandschutzvorgaben entsprechend erneuert und gleichzeitig transparent neu gestaltet.
Einige Restarbeiten stehen noch an, so müssen z. B. noch neue Jalousien an den Fenstern der Ost- und Südseite installiert werden.
Sicherlich ist das Erzbistum Paderborn finanziell gut ausgestattet. Von dem großen Kuchen erhalten auch die Kirchengemeinden ihren Anteil. Es bleibt jedoch immer auch ein Eigenanteil, den die Gemeinden zu schultern haben. So ist es auch bei dieser Pfarrheimrenovierung. Die Gesamtkosten sind vom Architekturbüro Kellner mit 286.000 € kalkuliert. Das Generalvikariat hat einen Zuschuss von rund 147.000 € in Aussicht gestellt. Die vorhandenen Rücklagen reichen für den Eigenanteil allerdings nicht aus. Die Pfarrgemeinde ist für jede Spende dankbar – und auch darauf angewiesen, um in Zukunft noch finanzielle Spielräume für die Gemeinde vor Ort zu haben. Gern stellt die Pfarrgemeinde oder auch der Kirchbauverein Spendenquittungen aus.
Der Wunsch aller Verantwortlichen ist es, dass das Haus mit Leben gefüllt wird. Auch im Bereich der kirchlichen Gruppen und Verbände ist ein Rücklauf deutlich spürbar. Die evangelische Kirchengemeinde wird sich in Hörste von der Lukaskirche trennen. Die Türen des – katholischen – Pfarrheims stehen für Aktivitäten der evangelischen Kirchengemeinde im Osten der Stadt Lippstadt offen.
Auch nicht kirchliche Gruppen sind im Pfarrheim von St. Martinus willkommen. Das Gebäude muss genutzt werden. Leerstehende Räume werden nicht schöner.
Auch im Namen der Pfarrgemeinderatsvorsitzenden Mechthild Schulte dankte Michael Streit allen Gruppen, Vereinen und Verbänden, ohne deren Mittun ein solches Pfarrfamilienfest nicht möglich wäre. Wunsch aller Verantwortlichen in der Kirchengemeinde ist es, dass das renovierte Pfarrheim ein lebendiger Ort des Miteinanders ist und bleibt.
Die Gäste des Pfarrfestes hatten die Möglichkeit, bei Kaffee und Kuchen die renovierten Räumlichkeiten in Augenschein zu nehmen. Auf dem Kirchplatz war für das leibliche Wohl durch verschiedene Vereine bestens gesorgt und das Tambourcorps Hörste unterhielt die Gäste mit guter Musik. Für die Kinder gab es zahlreiche Spielangebote und die obligatorische Hüpfburg. Der Erlös des Festes ist für die Pfarrheimrenovierung bestimmt.