Der Orgelbauverein St. Nicolai – Lippstadt hatte wieder zum Konzert um 4 geladen. Mit der Kombination von Orgel und „hohem Blech“ hatten die Organisatoren festliche Barockklänge angekündigt. Aber damit allein wollten sich Dietmar Schütz und Harduin Boeven nicht abgeben.
So begann ein abwechselungs- und facettenreiches Konzert, das mit bewährter Technik wieder auf die große Leinwand im Mittelschiff projiziert wurde. Dietmar Schütz hatte nicht weniger als sechs Blechblasinstrumente mitgebracht, die er in kurzweiligen Moderationen zu den Stücken vorstellte. Natürlich bildeten die „üblichen Verdächtigen“ wie Händel und Albinoni die Säulen des Programms. Auch der Klassiker der Trompetenliteratur, das Trompetenkonzert von Joseph Haydn, durfte nicht fehlen. Wieder zu Atem kommen konnte Dietmar Schütz, als Harduin Boeven ein Präludium und eine Fuge von J.S. Bach präsentierte – Hochreck für Orgel solo.
Zum Ende sprengten die Musiker dann die Fesseln des Barock. Das Ave Maria von Schubert spielte Dietbar Schütz mit zwei Instrumenten, um unterschiedliche Stimmungen zu betonen. Anschließend bewies er, dass man mit einer dezent geblasenen und gedämpften Trompete selbst ein Thema für Oboe spielen kann.
Bei den Zugaben ließen Harduin Boeven und Dietmar Schütz dann alle Zurückhaltung fallen. „Land of hope an glory“ und „Rule britannia“, die bei keiner „Last night of the proms” in London fehlen dürfen, bildeten den fulminanten Abschluss des berauschenden Nachmittags in St. Nicolai. Fortsetzung folgt am 15. September – natürlich um 4.