Händels Messias am Fest der Darstellung des Herrn (Mariä Lichtmess) in St. Nicolai – 5 Jahre Pastoraler Raum Lippstadt
Vielen Musikfreunden ist das „Halleluja“ aus dem Oratorium „Der Messias“ von G.F. Händel gut bekannt. Dieses Meisterwerk des 18. Jahrhunderts erklingt am Sonntag, 2.2.2025 in St. Nicolai, Lippstadt. Hier kommt allerdings nicht die Originalfassung des barocken Meisters zur Aufführung, sondern die 47 Jahre später, im Jahr 1789 entstandene Version von W.A. Mozart. Der geschichtliche Hintergrund dieser Bearbeitung ist sehr interessant: Mozart erhielt 1789 von Gottfried van Swieten, einem Wiener Adeligen, den Auftrag, Händels Werk für Aufführungen in seinem Palais einzurichten. „Einrichten“ bedeutete für Mozart, die Instrumentation Händels so zu verändern, wie sie dem Geschmack der Mozart-Zeit entsprach: neue Instrumente wie die Klarinetten setzte Mozart hier ein, auch Flöten einschließlich Piccolo. Er fügte selbständige Fagottstimmen ein und ergänzte zwei Hörner. Ebenso kommen Posaunen zum Einsatz, die den Chor verstärken – eine Praxis, die 10 Jahre später auch Joseph Haydn in seinen Oratorien „Die Schöpfung“ und „Die Jahreszeiten“ übernahm. Mozart änderte auch die Solistenbesetzung der Arien: so wies er die Koloraturarie „Erwach, frohlocke“ dem Tenorsolisten zu, die Arie „Doch wer wird ertragen“ aus dem ersten Teil lässt Mozart nicht die Altistin, sondern den Bass singen. Darüber hinaus treten bei Mozart die Vokalsolisten in einen Dialog mit dem Chor, was besonders deutlich wird beim Chorsatz „Uns ist zum Heil ein Kind geboren“. Ähnlich der Haydn-Oratorien setzt Mozart die Instrumente zur Ausdeutung des Textes ein: so treten an der Stelle „Wunderbar, Herrlichkeit“ Trompeten und Pauken hinzu- bei Händel ist diese Stelle nur mit Streichern und Oboen besetzt.
Die selten zu hörende Mozart-Fassung des „Messias“ erklingt am 2.Februar 2025 um 16.30 Uhr in St. Nicolai. Mitwirkende sind der Kammerchor Lippstadt, der Kammerchor Rüthen und der Chor an St. Nicolai. Solistisch sind zu hören Inga Balzer-Wolf, Dorothee Merkel, Lothar Blum und Ansgar Theis. Der Orchesterpart wird vom Sinfonieorchester Ruhr gestaltet. Die Gesamtleitung hat Harduin Boeven. Ein Einführungsvortrag von Pater Hans-Georg Radina und Harduin Boeven findet am Freitag, 24.1.2025 , um 19 Uhr im Nicolaiforum, Cappelstraße, statt. Konzertkarten sind ab dem 13.12. in der Kulturinformation im Rathaus Lippstadt, in der Geschäftsstelle des „Patriot“ (Marktstraße), im Pfarrbüro im Nicolaiforum, in der Hirsch-Apotheke Rüthen sowie bei allen Chormitgliedern erhältlich. Mit diesem festlichen Konzert begehen wir auch den 5. Jahrestag der Errichtung des Pastoralen Raumes Lippstadt.