Mit dem Aschermittwoch haben die 40 Tage der Fastenzeit begonnen. Für manche ein fast freudiges Rückwärts zählen bis zum Osterfest. Für andere eine anstrengende Zeit: 40 Tage Verzicht! Kein Alkohol, nichts Süßes, kein Tabak, Verzicht auf Fernsehen, Reduzierung von Mobiltelefonnutzung und Computer, … Wie eine Mauer bauen sich die 40 Tage auf. Dann noch die Dinge, die viele Menschen derzeit einschränken, und die Mauer weiterwachsen lassen und sogar manchmal Türen und Fenster zumauern: Kontaktreduzierung, Quarantäne, Verlustängste, … Mit jedem Stein wächst die Mauer, nimmt sie mehr Licht und lässt es in und um die Menschen dunkler werden. Ein Satz aus dem Psalm 18 soll in St. Nicolai durch die Fastenzeit tragen, und mutig nach vorne schauen lassen: „Mit meinem Gott überspringe ich Mauern!“
Dazu ist im hinteren Teil der Kirche eine „Klagemauer“ aufgebaut. In ihren Fugen ist Platz für alles, was die Menschen in sie hineinstecken. Es kann ein Gebet, eine Klage, eine Bitte sein. Schreiben Sie diese Dinge auf einen Zettel, und bringen Sie ihn mit zur Kirche. Dort stecken Sie ihn in eine Mauerfuge. Diese Zettel werden ungelesen gesammelt, sollen uns aufeinem Kreuzweg am Gründonnerstagabend begleiten, und werden dann in der Osternacht im Osterfeuer verbrannt. In der Nacht, in der Christus die Mauer des Grabes überwand, und mit seinem Licht unser Dunkel erhellt.
„Mit meinem Gott überspringe ich Mauern“ –der erste Schritt dazu ist schon getan, wenn ich ihm in eine kleine Spalte meine „Mauersteine“ anvertraue.
Herzliche Einladung
Diese Klagemauer darf derzeit in St. Nicolai genutzt werden.