Ein paar Gedanken …
Mensch wo bist Du? Ist der Titel des aktuellen Hungertuchs. In vielen unser jetzt sehr leeren Kirchen hängt es zurzeit. Wenn ich mir dieses Bild so anschaue, werde ich nachdenklich. Irgendwie erinnert es mich an unsere jetzige Situation. Das Bild zeigt eine große mehr oder weniger leere blaue Fläche, darin kryptische Zeichen und ein goldenes Haus.
Waren gestern noch die Straßen in der Innenstadt von Lippstadt voll, so sind sie heute schon deutlich leerer. Ich merke, wie ich bei Gesprächen mehr Distanz einhalte – wie der körperliche Abstand – selbst zu meinen Eltern – immer größer wird. Aus Sorge um meine eigene Gesundheit und die Gesundheit der Anderen. Die Fläche, der Platz auf dem wir uns bewegen wird enger und gleichzeitig weiter und leerer.
Ich als Seelsorger möchte aber nahe bei den Menschen sein – und jetzt sind die Mails, die ich schreibe und das Handy meine wichtigsten Mittel zur Kommunikation. Das ist schon unwirklich. Unmittelbare emotionale Reaktionen bekomme ich so nicht mehr mit. Ein wichtiger Teil der Kommunikation ist abgeschnitten. Ich bin da in einem Dilemma – und ich kann mir vorstellen, dass es ihnen da sicherlich ähnlich gehen könnte.